Allgemeine Fragen
Mit der Anschlussvormeldung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH können Fahrgäste ihren Anschlusswunsch bei etwaigen Verspätungen in bereits bestehenden Fahrplan-Apps melden. Das System ist ein bisher europaweit einmaliges Projekt, welches den Fahrgästen eine einfache Möglichkeit gibt, ihren Anschlusswunsch einfach und direkt an das Verkehrsunternehmen zu melden, welches den Anschlusszug warten lässt.
In welchen Apps kann ich voranmelden?
Die Anschlussvormeldung kann in der MoBY-App und in der Wohin·Du·Willst-App der DB Regio AG gemeldet werden. Die Software soll aber demnächst auch in anderen Apps der Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde im Freistaat verfügbar sein. Der Anschlusswunsch kann direkt in der Fahrplanauskunft gemeldet werden, vor Fahrtantritt oder während der Fahrt. Eine Push-Nachricht informiert darüber, ob und wie lange der Anschlusszug warten kann.
Welche Apps werden unterstützt?
Aktuell kann der Anschlusswunsch in der MoBY-App der BEG und in der Wohin·Du·Willst-App der DB Regio AG gemeldet werden. Die Funktion wird nur von Smartphone-Apps (Android und iOS) unterstützt, eine Vormeldung z. B. am Laptop über eine Webseite ist leider nicht möglich.
Ja, um einen Anschluss zu melden, muss die App Zugang zum Internet haben. Außerdem muss die Ortungsfunktion im Smartphone aktiviert sein.
Mit der Ortungsfunktion möchten wir sichergehen, dass sich der Fahrgast tatsächlich auf dem Weg der Reisekette zum Umstiegsbahnhof befindet. Die Anschlussvormeldung greift über das "warten lassen" eines Zuges in den Bahnbetriebsablauf ein, und verursacht somit erneute Verspätungen. Fahrgäste im wartenden Zug haben auch den Wunsch ihre Anschlüsse zu erreichen und/oder pünktlich an ihr Ziel zu kommen.
Kostest das etwas?
Nein, der Service ist kostenfrei. Davon ausgenommen sind eventuelle Kosten, die beim Zugriff auf das Internet verursacht werden.
Die Anschlusssicherung greift über das "warten lassen" eines Zuges in den Bahnbetriebsablauf ein, und verursacht somit erneute Verspätungen. Fahrgäste im wartenden Zug haben auch den Wunsch ihre Anschlüsse zu erreichen und/oder pünktlich an ihr Ziel zu kommen, daher ist es nicht zielführend, Züge ohne Bedarf eines Anschlussreisenden warten zu lassen. Es gibt jedoch Anschlussbeziehungen, die immer Anschlussreisende haben, diese Anschlüsse werden durch das System automatisch vorgemeldet, sodass sichergestellt wird, dass bei diesen Anschlüssen immer eine Warteprüfung angestoßen wird.
Quelle: bahnland-bayern.de
Fragen und Antworten zur Funktionsweise
Wer ist verantwortlich?
Der Anschlusswunsch wird über ein automatisiertes System an die Betriebsleitsysteme der Verkehrsunternehmen (Anschlusszug) gespielt. Bearbeitet wird der Anschlusswunsch von dem Verkehrsunternehmen zusammen mit dem Infrastrukturbetreiber (der die letztendliche Entscheidung trifft).
Wie genau läuft das ab?
Die komplexen Abläufe der Anschlussvormeldung werden über das System automatisiert. Der Wunsch wird in einer digitalen Drehscheibe festgehalten. Sollte es ca 15 Minuten vor Umstieg zu einer Verspätung kommen, welche den Anschluss gefährdet, wird die Meldung anhand einer technischen Schnittstelle zum Betriebssystem des Verkehrsunternehmens des Anschlusszuges gemeldet. Ein Mitarbeiter erkundigt sich dann beim Infrastrukturbetreiber ob bzw. wie lange gewartet werden kann/darf. Der Fahrgast wird daraufhin mittels Push-Nachricht über die Entscheidung informiert.
Nein. Der Fahrgast meldet seinen Anschlusswunsch. Dieser wird über ein komplexes System geprüft und dem Fahrgast die Entscheidung zurückgespielt. Sollten wichtige Gründe, gegen das Warten des Anschlusszuges sprechen, kannn sich der Fahrgast eine alternative Reiseroute in der App vorschlagen.lassen. Gründe für eine Ablehnung könnten sein, dass die Verspätung zu hoch ist und damit die Wartezeit für die Fahrgäste im Anschlusszug einfach zu lang werden würden (und damit weitere Anschlussverluste in dessen Reiseketten entstehen. Aber auch bei geringeren Verspätungen könnte es sein, dass das Gleis im Bahnhof für einen nachfolgenden Zug freigegeben werden muss oder eingleisige Streckenabschnitte die Wartezeit der Züge begrenzen.
Der Anschlusswunsch wird erst ca. 15 Minuten vor dem Umstieg an das Verkehrsunternehmen gemeldet, weil sich während der Fahrt Verspätungen fortwährend vergrößern und verringern, oder die Verspätung hebt sich bestenfalls komplett wieder auf. Jede Veränderung der Verspätungsprognose würde somit einen neuen Prüfprozess erfordern.
Ab wann kann ich melden?
Ein Anschlusswunsch kann frühestens eine Stunde vor dem ersten Umstieg gemeldet werden (Hinweis: Für diesen Umstieg muss eine Vormeldung möglich sein.). Die Ortungsfunktion muss dabei aktiviert sein und der Fahrgast muss sich auf dem Weg oder bereits in der Nähe des ersten Bahnhofs in seiner Reisekette befinden.
Bis wann soll ich melden?
Der Fahrgast sollte 15 Minuten vor Regelankunft den Anschluss per App melden. Grundsätzlich kann ein Anschlusswunsch auch später als 15 Min. vorgemeldet werden. Die rechtzeitige Bearbeitung eines Anschlusswunsches ist in der Regel jedoch nur dann gewährleistet, wenn die Anfrage mind. 10 Min. vor dem geplanten Umstieg an die Transportleitung geleitet wird.
Für den Abstimmungsprozess zwischen Verkehrsunternehmen und Infrastrukturunternehmen bedarf es eine gewisse Zeit welche die Prüfung der Wartezeitmöglichkeit benötigt. Letztendlich muss auch noch der Triebfahrzeugführer über die neue Abfahrtszeit informiert werden können.
Wie geht's weiter?
Nachdem der Fahrgast seinen Wunsch gemeldet hat, wird er darüber informiert, dass die Vormeldung bearbeitet wird. Ca. 10 Minuten vor Umstieg wird der Fahrgast darüber informiert, ob und wie lange der Anschlusszug warten kann. Dies wird dem Nutzer mittels Push-Nachricht auf das Smartphone gemeldet. Die jeweilige App muss dafür die Berechtigung zu Push-Nachrichten eingeräumt werden. Falls letzteres nicht gewünscht ist, kann der Fahrgast ca. 10 Minuten vor dem geplanten Umstieg den aktuellen Status alternativ selbst in der App abrufen.
Ja, dafür haben wir die Möglichkeit eingeräumt, dass auch auf dem Weg zum Einstiegsbahnhof bereits die Anschlussvormeldung abgesetzt werden kann. Allerdings muss sich der Fahrgast in der Nähe des Bahnhofs oder auf dem direkten Weg zum Bahnhof befinden (Begründung siehe auch Ortungsfunktion)
Ja, die Meldung über den Zugbegleiter ist weiterhin möglich.
Es kann nur ein Anschlusswunsch bzw. eine Reisekette vorgemeldet werden, sollte die Reisekette mehrere Umstiege haben, können diese in dieser Kette selbstverständlich alle vorgemeldet werden.
Muss ich meinen ursprünglichen Wunsch stornieren, wenn sich was geändert hat?
Wenn sich Fahrgäste für eine neue Reisekette entscheiden, wird der ursprüngliche Anschluss nicht mehr benötigt und ein Warten des ursprünglichen Anschlusszuges ist nicht mehr erforderlich. Würde er trotzdem warten, entstünden möglicherweise unnötige Unannehmlichkeiten für andere Reisende, siehe auch Antwort zu Frage "Warum muss die Ortungsfunktion aktiviert sein?" Um einen neuen Anschlusswunsch vormelden zu können, muss daher der ursprüngliche Anschlusswunsch storniert werden.
Wer trifft die Entscheidung, welcher Zug wartet?
Die Entscheidung darüber, ob ein Zug auf einen anderen verspäteten Zug warten kann, trifft DB InfraGo in der Leitstelle. Dabei gilt es, einen Mittelweg zwischen Anschlusssicherung und Pünktlichkeit zu finden. Denn auch der wartende Zug soll seine Fahrgäste pünktlich zu deren Anschlusszügen bringen. Auch kann es sein, dass das Gleis im Bahnhof für einen nachfolgenden Zug freigegeben werden muss. Außerdem begrenzen eingleisige Streckenabschnitte die Wartezeit der Züge. Eine Garantie dafür, dass Anschlusszüge erreicht werden, gibt es also auch in Zukunft nicht.
Über das System kann sich der Fahrgast eine alternative Route, bzw. den bestmöglichen Weg vorschlagen lassen.
Die Lokführer können in der Regel nicht erkennen, ob oder wieviel Verspätung ein anderer Zug hat. Sobald sein Zug die vorgegebene Abfahrtszeit erreicht hat und der Zug technisch abgefertigt ist, wird dieser auch abfahren.
Erreiche ich den Zug noch, wenn ich zu spät vorgemeldet habe?
Das muss nicht sein. Auch wenn die Anschlusssicherung über das System nicht angeregt wurde, können dennoch Bahnpersonale von selbst agiert haben. Bei geringeren Verspätungen ist es deshalb immer zu empfehlen, sein Glück zu versuchen und zügig zum Umstiegsbahnsteig zu gehen.
Kann ich mit meinem Smartphone für mehrere Personen den Anschlusswunsch voranmelden?
Nein, pro Smartphone kann nur ein Anschlusswunsch bzw. die Anschlüsse einer Reisekette gemeldet werden. Weitere Personen in der Reisegruppe können ihren Anschlusswunsch selbst per App melden.
Was ist mit Fahrgastrechten, wenn ich Verspätung habe?
Nein, die Anschlussvormeldung ist keine Verpflichtung und hat keinerlei Auswirkung auf die Fahrgastrechte.
Was mache ich, wenn der gewünschte Anschluss nicht mehr angezeigt wird?
In der MoBY-App kann in den Einstellungen die Option „Alle Verbindungen anzeigen“ ausgewählt werden. Somit werden alle Verbindungen angezeigt, auch wenn wegen einer Verspätung der Anschluss eigentlich nicht mehr gesichert wäre.
Wie finde ich eine Verbindung, die in der Vergangenheit liegt?
In der MoBY-App können auch Fahrtergebnisse mit Abfahrtszeitpunkt in der Vergangenheit angezeigt werden. Diese werden entweder nach Abfrage der aktuellen Fahrtergebnisse durch die Auswahl "Früher" angezeigt. Durch einen Klick auf die aktuell eingestellte Abfahrtszeit ist alternativ auch eine manuelle Eingabe der zurückliegenden Abfahrtszeit möglich.
Quelle: bahnland-bayern.de
Fragen und Antworten zum Geltungsbereich
Aktuell leider noch nicht. Die BEG ist aber dabei das System weiter zu entwickeln, sodass sich auch Regionalbusse an dieser Funktion anschließen können.
Fahrgäste müssen sich auf dem direkten Weg zu eigentlichen Reisekette befinden. Das kann auch der Bus oder der Fernverkehr zum Einstiegsbahnhof sein. Grundsätzlich soll mit dieser Einschränkung vermieden werden, dass Anschlüsse vorgemeldet werden, ohne dass die Fahrt tatsächlich angetreten wurde. Siehe auch Ortungsfunktion.
Ja auch diese Anschlüsse können vorgemeldet werden.
Nein, diese Funktion besteht nicht, da in der Regel der Fernverkehr nicht auf den Nahverkehr wartet.
Kann ich auch Anschluss mit S-Bahnen voranmelden?
Bei der S-Bahn München steht der Service aufgrund des dichten Takts grundsätzlich nicht zur Verfügung. Für die S-Bahn Nürnberg gilt: Wer in einem Regional- oder Fernverkehrszug unterwegs ist, kann einen Anschlusswunsch auf eine S-Bahn melden. Da bei der S-Bahn Nürnberg im Vergleich zum Regionalverkehr allerdings strengere Warte-Richtlinien des Infrastrukturbetreibers DB Netz gelten, ist die Anschlusssicherung im S-Bahn-System eine noch größere Herausforderung als im Regionalverkehr. Ein Anschlusswunsch von der S-Bahn Nürnberg auf einen Regionalzug kann nicht gemeldet werden. Bei der Regio S-Bahn Donau-Iller steht die Anschlussvormeldung in vollem Umfang zur Verfügung.
Quelle: bahnland-bayern.de