Mehr Werkstatt-Kapazitäten für den ICE 2

Um mehr ICE 2-Triebzüge gleichzeitig bearbeiten zu können, hat die DB Fahrzeuginstandhaltung in Kassel eine zusätzliche Werkshalle von DB Regio angemietet. Die ersten ICE 2 wurden dort bereits revisioniert und sind wieder für Fahrgäste im Einsatz.

Von der Idee bis zum Arbeitsstart am zusätzlichen Standort sind gerade einmal sechs Monate vergangen. Nachdem die DB Fahrzeuginstandhaltung die Werkshalle ins Auge gefasst hatte, wurde zunächst geprüft, ob sich die Infrastruktur eignen könnte. Dabei war schnell klar: Der ICE 2 passt grundsätzlich gut in die Halle. Allerdings lassen sich die Arbeiten nicht genau so durchführen wie im Werk Krefeld, das auf die ICE-Instandhaltung spezialisiert ist. Daher wurde ein individuelles Produktionskonzept entwickelt.

Nachdem die Halle von DB Regio angemietet wurde, wurde sie mit den notwendigen Werkzeugen und Produktionsmitteln ausgestattet. Mittlerweile sind rund vierzig Mitarbeiter der DB Fahrzeuginstandhaltung am Zusatzstandort Kassel im Einsatz. Sie haben bereits die ersten drei Triebzüge bearbeitet und zurück auf die Schiene geschickt. "Wir können jetzt schon klar sagen, dass sich der Aufwand gelohnt hat", resümiert Hans-Gerd Kreusch, Projektleiter für die Erschließung des Standortes in Kassel. "Und zwar schon mit dem ersten ICE 2, der durch die zeitnahe Revision in Kassel vorzeitig wieder für die Fahrgäste zur Verfügung stand."

Während die Triebköpfe im Werk Krefeld revisioniert werden, konzentriert sich das Team in Kassel auf die sieben Wagen, die zu einem ICE 2 gehören. Die notwendigen Arbeitsschritte wurden genau aufeinander abgestimmt, da die Halle mit ihren Arbeitsgleisen ursprünglich für kürzere Triebzugbaureihen konzipiert wurde: Beispielsweise muss nach dem Tausch der Drehgestelle ein Messgleis angesteuert werden. Dieses bietet hier nur Platz für die Bearbeitung eines ICE2-Wagens - alle weiteren müssen also über das Gleis getaktet werden. Während der Wagen vermessen wird, durchlaufen die übrigen bereits weitere Arbeitsschritte auf anderen Arbeitsständen. So wird die Zeit effizient genutzt.